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Edelkrebs
Astacus astacus
Merkmale

Den Edelkrebs erkennt man an seinen starken breiten Scheren, seinem gekörnten
Kopfbruststück sowie den getrennten Postorbitalleisten hinter den Augen.
Er besitzt einen harten, nicht verformbaren bräunlichen Panzer, der auch bläulich bis
hellgrau gefärbt sein kann. Augenstiele, Bauchseite, Scherengelenkshaut und
Scherenunterseiten sind kräftig rot gefärbt. Der Edelkrebs macht einen recht kompakten
Eindruck. Die Männchen erreichen ohne Scheren eine Länge
von bis zu 20 cm.
Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet des Edelkrebses erstreckt sich vorwiegend über Mitteleuropa,
in Südostthüringen sind größere Populationen vor allem in Kiesgruben und Talsperren
anzutreffen.
Lebensraum

Der Edelkrebs bewohnte urprünglich vor allem Flüsse, Bäche. Heute ist er meist  
nur noch in isolierten Gewässern anzutreffen.
Biologie

Seine Nahrung besteht aus Pflanzenteilen, im Gewässer lebenden Kleintieren,
Fröschen, kleinen Fischen, Aas, Würmern, Schnecken und Muscheln.
Der nachtaktive Edelkrebs nutzt gerne verschiedene Versteckmöglichkeiten unter
Steinen und in selbst gegrabenen Höhlen. Die Paarungszeit liegt im Oktober/November.
Die 60-200 Eier (Durchmesser 2-3 mm) werden bis Mai/Juni vom Weibchen unter
dem Hinterleib getragen. Die geschlüpften Jungtiere haften dann noch bis zur ersten
Häutung an der Mutter. In den ersten Lebensjahren häuten sich die Tiere mehrmals im
Jahr, später je nach Bedingungen bzw. Geschlecht nur noch 1-2 mal jährlich.
Besonderheiten und Bedeutung

Der Edelkrebs galt früher als besondere Delikatesse, hat aber heute keine
wirtschaftliche Bedeutung mehr.  
Einzelne Krebszüchter bzw. Fischereibetriebe bieten die Tiere für
Besatzmaßnahmen und auch für den Verzehr an. Die Art wird vor allem durch
amerikanische Krebsarten wie Kamberkrebs und Signalkrebs gefährdet.  
Diese Arten können den Edelkrebs bei der direkten Konkurrenz verdrängen und die
Krebspest übertragen, die für die einheimischen Arten grundsätzlich
tödlich verläuft.