Neuzeitliche Geschichte Seit dem 19 Jahrhunder hat sich die Situation für die in Europa (und Thüringen) heimischen Krebsarten immer weiter verschlechtert. Begonnen hat es bereits vorher mit zahlreichen gewässerbaulichen Maßnahmen (wie Flusslaufbegradigung, Kanalbau, Melioration, etc.), gefolgt von schrittweiser und zunehmender Verunreinigung der Gewässer und erreichte seinen negativen Höhepunkt ab 1860 mit dem Auftreten der Krebspest. Durch den intensiven Krebs- und Fischhandel wurde diese Pilzerkrankung dann in wenigen Jahren in ganz Europa verbreitet und hat so zum Verschwinden vieler einheimischer Krebspopulationen geführt. Zudem wurde in Zuchtbetrieben aufgrund des Verlustes wirtschaftlich bedeutsamer Edelkrebsbestände zunehmend auf Kamber- und Signalkrebs zurückgegriffen. Von dort aus haben sich diese beiden aus Amerika stammenden Arten bei uns etabliert und vernichten nicht nur durch die Krebspest unsere heimischen Arten sondern verdrängen auch beim Konkurrenzkampf diese. Zuletzt kam noch der amerikanische Sumpfkrebs sowie der Marmorkrebs durch illegales Ausetzen in unsere Gewässer. Weitere Krebsarten können jederzeit z. B. über die Aquaristikbranche ihn unsere Gewässer gelangen.
Auffällig bei der Zeichnung des Krebses ist, dass ein Schreitbeinpaar fehlt. Das passierte wiederholt in zahlreichen historischen Abbildungen.
Frühzeitliche Entstehung Die Entstehungsgeschichte unserer heutigen Krebsarten reicht weit in die Vergangenheit. Die Urform der Klasse Crustaea Krebse reicht bis ins Kambrium ( 500 mio. Jahren). Vor etwa 200 mio. Jahren traten die ersten Krebse mit einem Erscheinungsbild auf, die unseren heutigen Krebsarten gleichen. Die ältesten Fossilien der auch heute noch vorkommenden Krebsfamilie Astacidae, zu der der Edelkrebs gehört, wurden im Tertiär vor rund 30 mio. Jahren gefunden. Zu dieser Zeit war diese Flusskrebsfamilie noch nicht in unseren geografischen Gefilden vertreten und kam erst später nach der letzten Eiszeit in unsere Gewässer. Dabei ist erstaunlich, dass sein Phänotyp sich von seinen im Meer lebenden Artgenossen kaum unterscheidet.